Gina, Schwedin, Mitte zwanzig reitet eigentlich die edelsten Rennpferde, hat sich in den Kopf gesetzt vom Nordkap bis nach Sälen (SWE) mit Ski und Pulka zu reisen. Dafür suchte sie noch nach Gefährten um daraus einen Kurzfilm für ihre Sponsoren zu schneiden.
Der Clou; Gina hat die letzten sechs Jahre in Sydney gelebt und stand noch nie zuvor auf Ski.
Ich reise überhaupt nicht gerne allein, mein Flug war ohnehin schon nach Alta gebucht und zu der Zeit wäre sie irgendwo zwischen Kautokeino und Kilpisjärvi.
Also verbredeten wir uns grob auf Ende März in Kilpis.
Ich hatte knapp vier Wochen Zeit bevor meine Schwester ende April in Bosnien heiraten würde. Bis dahin sollten die durch das zweite Stück Kuchen angefutterten Kältepolster runter sein damit ich in meinen Anzug passen würde.
Einen Trip in so kurzer Zeit zu organisieren und zu finanzieren ist nicht einfach.
Ich würde mit sehr viel Gepäck nach Oslo fliegen, eine Nacht dort verbringen, in der Storgata 3 vorbeischauen, Burger essen und am folgenden Mittag den zwölf Uhr Flug nach Alta nehmen.
Beim Equipment musste ich allerdings etwas zurückstecken.
Der Schlafsack meiner Wahl hatte den Wert eines alten Peugeot 206, also wich ich auf etwas günstigeres aus. Auch bei der Pulka griff ich zum Sonderangebot. Das Zelt kam von der Transa, alles weitere von hier, da und aus den vergangenen Touren. Den Rest (Pulka/ Schlafsack/etc) orderte ich mit Hilfe einer Freundin in Hammerfest über www.fjellsport.no direkt nach Alta.
Eifrig übte ich mich auf der Loipe, lies den Alkohol und die meisten kubanischen Zigarren weg und brütete bis spät in die Nacht über den Karten.
Auch der Schnee machte mir Sorgen. Momentan herrschte Lawinenwarnstufe 3, Tendenz steigend. Einige Freunde in der Finnmark & in Troms bestätigten meine Vermutung; der Schnee kam spät dafür jetzt in Massen mit unbeständigen Temperaturen.
Ich rief Bilder aus dem Dividalen aus meinem Gedächtnis von Passagen wo ich bereits jetzt schon den Verdacht hatte, dass diese riskant wären. Sah ganz so aus als sei an die geplante Durchquerung des Ovre Dividalen Nationalparks nicht zu denken.