4. Kautokeino – Kilpisjärvi

-oder auch Reisadalen på langs og på tvers  // „Arroganz der Jugend“

 

Wir sind gegen 10.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein Richtung Madam Bongos Fjellstua aufgebrochen.
Madam Bongo (2008 verstorben) war die Besitzerin der Berghuette, jetzt wird sie von ihrem, Sohn gefuhrt (im weiteren Mister Bongo genannt). Ich hatte viel ueber die Sümpfe um Kautokeino gelesen, die bereits einige E1/Nordkalottenlaeufer in den Wahnsinn getrieben hatten also nahmen wir die Strasse.
An der Fjellstua angekommen, waren wir ersteinmal etwas irritiert. Sind wir hier richtig? 5-6 Gebaeude verteilt auf einem Gelaende dass aussieht wie eine Kulisse aus „Wrong Turn“. Ein Fenster geht auf und ein alter Mann steckt seinen kopf raus und fragt etwas auf norwegisch. „Coffee?“ fragen wir. Er nuschelt etwas und schliesst uns die Tuer der Fjellstue auf.

Hierzu muss ich etwas sagen; wenn die Berghütten in Skandinavien bedient sind(einen Hüttenwart haben), handelt sich das eigentlich immer liebevoll eingerichtete Orte mit  Kamin und Sesseln in denen Geschichten ausgetauscht werden bei Kaffee & Waffeln. Diese Orte sind so gemütlich dass es gefaehrlich ist dort seine Mittagspause zu verbringen; meistens bleibt man einfach fuer die Nacht.

Madam Bongos allerdings war das Gegenteil von allen Huetten die ich bisher gesehen hatte.
Innen ein Sammelsurium von allen moeglichen dingen. Eine Unordnung (Buecher ueber Souveniers/Kitsch auf dem Buegelbrett..) wirklich Messie.
ICh fand die Sache amusant. Rick nicht. Er schaute sich waehrend ich die Karten studierte nach verstuemelten Wanderern in Mister Bongos Kueche um.
Der gute Mann war etwas neben sich („had a little party in city yesterday hihihihihihi..“) und brachte uns einen wirtklich mies duennen kaffee fuer den er uns jeh 30 NOK abnahm.
Informationen ueber den Zustand des Nordkalotten hatte er keine. Jedenfalls keine aus diesem Jahrzehnt.
Rick wurde nervoes und draengte zu gehen. Na gut aus der Spass.
An der Fjellstue kreuzt die strasse den Nordkalotten, an dem ein grosses Schild „Nordkalottleden“ steht. Rick schaut mich an & sagt „I´m, tired of the road man, 380km is enough, let´s take the trail!“ Eigentlich war der Plan die Strasse noch weitere ca 20km zu nehmen um dann kurz vor dem Reisvann einzubiegen & die Suempfe zu umgehen, doch die Sonne hatte beinahe alles trocken gelegt.
Die suempfe dort entstehen nicht weil der Boden die Feuchtigkeit nicht speichwern kann. Sondern weil die Sami mit ihren sechsraedigen Gelaendequads den Boden und die Vegetation umpfluegen.
Als loesung fuer die Schlammloecher legen sie dann breite Stahlnetze aus. Mensch ist Mensch.
Die Grossen Suempfe allerdings waren dass nicht. Letzten Oktober in der Austheiane mit meinem Kumpel Thomas & seiner Frau Nadine dass waren Suempfe.
Dazu muss ich aber auch sagen dass die Tage bevor wir dort angekommen sind die Sonne viel Trocken gelegt hatte & wir mehr durch Schlamm als durch Sumpf gelaufen sind.
Den Tag eschlossen wir an einem kleinen See und machten ein Feuer um gegen die Muecken zu kämpfen. Ich warf die angel aus &verlor gleich mal meinen besten Haken an einen Stein.

Ich war bereits fertig parat als Rick aus dem Zelt kroch.
Er legte ein Tempo vor und ich hatte Schwierigkeiten zu folgen. Frag mich immer woher Vegetarier die Power dazu nehmen. Es war nicht immer leicht die Markierungen zu finden & wir verliefen uns einige male auf Schotterpisten die den Trail kreuzten.
Die Landschaft veränderte sich, weite Täler mit blauem Himmel, herrlich. An einem See auf 600m machten wir eine Pause genossen das frische Gebirgswasser und wären am liebsten gleich dort geblieben, doch die Reisavannhytta war unser Ziel. Die Hütte-ich hatte es im Hinterkopf- war allerdings privat und nur mit Zahlenkombination zugänglich. Beim Angeln habe ich einen weiteren Haken verloren. Wird langsam teuer da kein Fisch beisst. Die muecken treiben uns in den Wahnsinn es ist fast windstill und so essen wir gezwungener massen im Zelt.

Die Sonne brennt aufs Zelt, doch draussen warten die Muecken bereits gierig auf mein Blut. Heute stehen ca 30 km bis in den Reisadalen Nationalpark an, Ziel ist die Nedrefosshytta. Na dann wollen wir mal. Wir verlieren den Trail aus den Augen also nehme ich mein GPS zur Hand. Ok, alles klar den Huegel rauf &wir kreuzen den Trail. Wir stampfen durch Schlamm und Moder. A´lil dirt, never hurt. Doch die Feuchtgebioete sind passierbar. Gespannt biegen wir nach links und stehen vor dem Fluss fuer den andere Wanderer vor einigen Tagen Sami grosse Summen gezahlt haben zum uebersetzen, Mario & Johhny mussten gar umkehren nach Kautokeino (sind ab Abisko weiter gelaufen). Wir muessen schmunzeln. Das Ding geht klar als Abkuehlung ! 🙂
10km vor dem Einstieg ins Reisadalen Steigt Nebel auf – eine sehr mystische Stimmung entsteht. Ueberall Spuren von Tatzen & Pranken, ich denke an die Worte von Frederik „..crazy rivers, swampy, bad weather, ahhhh and two brown bears are arround..“ Nun ja wird schon, einige Kilometer vor der Huette merke ich wie meine Energie nachlässt, ich knicke um und bin nicht mehr konzentriert. Kaffeepause, Nuesse und vorsichtig ueber die tossenden Bäche die ueber den Trail geschwemmt sind. Es geht durch dichte wunderschöne Wälder mit Fichten, vorbei an schwalen Pfaden die mit Drahtseilen gesichert sind nach Unten ans Ufer der Reisa. Wir sehen die Hängebruecke & geben Kette bis zur Nedrefgosshytta an der ich bereits Rauch rieche. Ahhhh herrlich da ist jemand der bereits Feuer gemacht hat. Wir treffen eine Familie aus Geilo die NPL auf Ski gestartet ist, dann die E6 mit dem Rad bis hierher gemacht hat & nun den Rest läuft. Sie laden mich ein wenn ich durch Geilo laufe im September bei Ihnen zu uebernachten. :)>
Nedrefoss hat eine Sauna fuer die ich aber viel zu muede nach den 12h auf dem Trail war. Wir waren endlich am Huettensystem des DNT angekommen. Ab sofort gab es jede NAcht eine warme Huette.

 

Es gibt da diese eine Sache. Den direkten unmarkierten Weg von der Somashytta zur Nedrefoss durch das Herz der Reisadalen Nationalparks. Von der Somas folgt man den Fluessen und nimmt dann den Abstieg unter der Stromleitung in den Reisa Canyon.
Ich kenne persönlich drei Leute bei dennen das von westen kommend reibungslos geklappt hat, allerdings von keiner der dass von osten kommend getan hat. Ich wollte mir 1-2 Tage sparen und nicht ueber Saraelv gehen sondern direkt. Ich hatten ja mein GPS mit den Tracks von Thomas, was sollte mir passieren?
Dass folgende ist das Resultat von Selbstueberschaetzung und ein gutes Beispiel wie schnell sowas daneben gehen kann;

Rick und ich liefen bis zur Voumadakgamma Huette des Statskog (staatlicher Forst) und trennten uns dort. Er hält meinen Plan fuer zu riskat im Angesicht des wechselhaften Wetters & der späten Schneeschmelze. Doch ich bin jung, fuehle mich stark und selbstsicher – Arroganz der Jugend.
Schnell fand ich die Stromleitung die meinen Aufstieg aufs Plataeu markierte. Da ging es 200m fast senkrecht hoch, ich krallte eine Hand in die Spalten des Gerölls, die andere rammte beide Stöcke in den Grund. Gewichtsverlagerung nach vorne, bloss nicht zucken sonst gehts runter.. Schwärme von Muecken um mich herum, ich zerfliesse unter meinem dicken Vlies, das Mueckennetz klebt an meiner Stirn. Meine Muskeln brennen, ich kämpfe weiter bis ich merke dass ich die Abzweigung verpasst habe die auf meiner Karte eingezeichnet war. GPS raus, oh, Thomas hatte eine ganz andere Route fuer sich vorgesehen. Verflixt! Ok, denke ich mir, dann kreuze ich den Track eben im Westen nach einer Weile. 20% Akku piepst mein Garmin, die Dinger verkraften keine Kälte. Ich steige ueber einen Berg und folge dem Voumadacaka nach nord-westen. Ich sehe eine Huette, dass kann nicht Somas sein, da ist kein See! Wo bin ich?! Ein Blick auf die Karte und ich erkenne dass es sich um die Geatevoumahytta handelt. Es fallen einige unschöne Worter. Bei einem schlägt bein Handy jedesmal „duck“ vor.
Unter mir ein Fluss den ich quere. Dann erkenne ich dass ich ihn nicht hätte queren muessen sondern seinem Ufer folgen und auf einen Hang steigen muesste. Doch das Gelände ist voller Geröll, unübersichtlich und so erkenne ich das ich den Fluss auf eine Insel gequert habe. Ich muss nochmal auf die andere Seite und dann diesen Felsen hoch.
Wenn ich von Fluessen spreche dann sind die relativ kalt und nicht besonders ruhig.
auf der anderen seite fluche ich wie ein Rohrspatz und steige den Felsen hoch. dort ueberblicke ich das gelände und denke mir vor muedigkeit ich bin schon wieder auf der falsachen Seite! Also klettere ich 20-30m an einer Felswand den Canyon hinab um den selben Fluss erneut zu queren. Von oben sah das easy aus. Das war meine erste erfahrung mit Felsklettern, ich kralle mich in den fels und werfe die stöcke nach unten. Der Rucksack reisst an der Seitentasche.
Unten geht es ueber Geroell ans Ufer wo ich erkenne der Fluss ist Wildwasser. Hochklettern? Nein ich fasse meinen Mut zusammen behalte meine Stiefel an und quere.
Das Wasser drueckt gegen mich, ich erinnere mich an dass was mein Vater mir ueber Kehrwasser beigebracht hat und versuche hinter einen Felsen zu gelangen. Die Stoecke ramme ich in den boden druecke gegen die reisende Stroemung, kleine schritte, die Stiefel immer nur leicht anheben, doch das wasser geht mir langsam bius zur Huefte. Ein Stossgebet gefolgt von einem mächtigen satz nach vorne doch der Stock rutrscht weg und ich lande im Wasser, rette mich hinter den Felsen und atme durch. WOW! Dass war wirklich riskant. Mir steht noch ein kurzes Stueck bevor und so fasse ich nochmal all meinen Mut zusammen und erreiche das Ufer. Das Adrenalin pulsiert, meine Stiefel sind voller Wasser. Ich erinnere mich an die Worte eines Gefährten „Fokusiere dich immer auf die Dinge die du ändern kannst-Feuer, trockene sachen, Zelt“ und so beeile ich miuch zittrig mein Zelt in einem Birkenwald aufzuschlagen. Schnell koche ich etwas, steige aus den Sachen, esse was warmes im Schlafsack und spreche mit dem der den morgen bringt. Dass war wirklich unverantwortlich!
Auf meinem beinahe leeren Handy erkenne dass die erste Queerung unnötig war, die zweite die erste korigiert hat und die dritte abgesehen von dumm und gefährlich völlig falsch war! Ich hätte einfach auf dem Felsen dem Fluss folgen muessen und waere  12-14km später trocken an Somas angekommen. Frustriert mache ich einen Marschplan fuer den nächstebn Tag und gehe schlafen.

 

Ich steige in meine kalten nassen Stiefel. Immerhin habe ich extra trockene Einlagen dabei. Alles klar den Berg rauf und dann auf einem 220 Grad Kurs richtung Somas. Ich habe eine Vidda vor mir wo eigentlich ein Fluss sein sollte, doch ich vertraue dem GPS und laufe weiter. Dann komme ich an ein Bachsystem das ich nicht queren möchte. Dazu drueckt mich der Wind konstant nach Westen, fort von meinem Kurs. Ueberall Spuren von Baeren und Vielfrassen (Järv), nur keine Rentiere weit und breit. Wovon ernähren die sich dann? Scary. Ich fange an „Hey Jude“ von den Beatles zu singen, vollig schräg&falsch auf drei Sprachen einfach nur um nicht ausversehen in so ein Vieh zu rennen und es zu erschrecken. Ich komme dem GPS Track bis auf 700m nah dann schneidet mir der eisige Wind durch die Kleidung. Ich habe Hunger doch zum kochen ist es der falsche Platz. Ich checke die Karte, wo bin ich?! Da blicke ich nach rechts ans andere Ufer des Flusses und glaube meine Augen spielen mir einen Streich.
Da rennt ein Järv auf einer Schneebruecke 25m von mir. Vor den Viehern habe ich wirklich Schiss, 35kg, Assfresser und Raubtier in der Lage ein Rentier zu reissen.
Ich fange an zu schreien und mit den Stoecken zu schlagen. Das Tier ist sehr interessiert, nur der Fluss trennt uns & es hat sein Seepferdchen Abzeichen vor langer Zeit gemacht. Es macht zwei Schritte auf mich zu, ich mach mich fast nass. Ich schreie weiter, es folgen zwei weitere Schritte. Ich gehe in die Offensive und schreie auf deutsch, englisch, russisch, polnisch, spanisch und bosnisch. „Heeeeeeeeeeeey Juuuuuuuuuude doooooooooon´t beee aaaaafraaaaaiiiiid!“ Vermutlich war es mein mieses russisch was ihn verscheucht hat, er schaut nochmal sehr interessiert und macht kehrt ueber einen Schneehuegel. Junge Junge. Da gefriert es dir das Blut. Die folgenden Stunden habe ich mich immer wieder ruckartig umgedreht, die Stoecke im Anschlag, bereit fuer einen guten Kampf, mitten im Reisadalen so ganz ohne Publikum.
Und nein Thomas, ich hatte nicht den Mumm ein Foto zu machen-meine Kamera hatte ohnehin einen Kaelteschlag abbekommen.
Durch die geniale App „TOPO GPS“ finde ich meinen Standort heraus mit den letzten paar unzwen Akku. 2km bis zum GPS Track?! Ich stehe vor einem See und meine meinen Fehler erkannt zu haben. Ok den Berg hoch und dann den nächsten dann sollte ich auf dem Track sein. 700m..800m..900m.. ich steige im mer höher. Auf einmal gibt das GPS den Geist auf. Zum Glueck habe ich noch einen Batteriesatz an meiner Brust warm verstaut. Doch ich befinde mich in einem grauen Feld. Keine Topo Linien, keine Fluesse nichts. Ich zoome raus und erkenne wie weit ich tatsächlich nach westen gelaufen bin. Heho Soumi! Ich bin in Finnland, verflixt ! Ich setze mich hin, atme durch und esse meine letzte Schokolade. Also gut ich brauche einen Ueberblick. Auf den Berg rauf, was ist das fuer ein See? Könnte dass..? Nein oder..?
Mein GPS zeigt ihn nur halb da ich nur eine Norwegische Karte habe. Es muss der Somasjärvi sein ! Ich starre in die ferne und erkenne zwei schwarze Flecken-die Huette!
Uber den Berg, ueber den naechsten und ich stehe an der falschen Flussseite. Ich sehe die Huette, komme aber nicht ueber den Fluss der echt tief ist. Die offizielle Furt ist 4km entfernt, ich bin so muede.. Doch ich habe Glueck und finde eine relativ seichte Stelle.
„Plitschi plitschi pli,
ueber Steine plitsch`
ich nie,
spring ich dann doch mal krass,
sind die Stiefel ganz schnell nass´“
Mein Furtlied summend, komme ich fast trocken auf der anderen Seite an.
Ich öffne die Tuer zur Huette und sehe das kaum Holz da ist, na gut dann säge ich eben auch noch.
Kaum ist der Ofen an kommt Timo aus Finnland an total Muede. Kurz darauf poltert es und Rick Steht in der Tuer &freut soch zu sehen dass es mir gut geht.
wir feuern heiss und gehen schlafen. Doch ich finde keine Ruhe. Was ich in diesen beiden Tagen getan habe, was schief gegangen ist und das grosse „FÜR WAS?!“ Lässt mich nicht schlafen. Vor meiner Tour hatte Tony Hinze mich gefragt was für mich Abenteuer sind. „Abenteuer sind die Resultation schlechter Vorbereitung.“ War meine Antwort.
Messner hat mal gesagt dass Berge weder gut noch schlecht sondern einfach nur gefährlich sind. Kluger Kopf der Reinhold.

Wir waren parat und verliessen die Hütte um 11.00 Uhr. Timo, der obwohl (oder weil) er sich Gesten gut etwas von seinem klären Trunk aus der Glasflasche gegönnt hatte (Alkohol ist in Skandinavien ein ernstes Problem), legte ein strammes Tempo vor. Wir gingen bis auf 1000m hoch wo noch etwas Schnee lag. Pause machten wir dann am sonnigen Pitsojärvi auf der Hütte. Ganz tolle Aussicht auf die schneebedeckten Berge. Hier verläuft der „Haiti Highway“.
Der Haiti ca1300moh ist der Nationalberg der Finnen und ein Heiligtum der Sami. Man sagt jeder Finne sollte einmal im Leben auf dem Haiti gewesen sein. Als Finnland letztes Jahr sein Jubiläum feierte „schenkte“ der Norwegische Staat seinem Nachbarn einige Quadratmeter seines Staatsgebietes damit die Spitze offiziell Finnisch sei. Anscheinend so wurde mir erzählt sei aber der rechte Flügel in der Regierung dagegen gewesen und so wurde nichts daraus. Timo setzte seinen Weg auf den Gipfel fort und wir unseren Richtung Meekonjärvi Hütte. Vorbei an Wasserfällen in einem Tal 4km vor der Hütte verlieren wir den Trail. Rick ist für umkehren doch ich sehe das die Seen vor der Hütte durch eine Landbrücke verbunden sind. Er stimmt murrend zu und 4km später stehen wir an der Stelle. Guess what?
Da gibt es keine Landbrücke. Nur Wasser. Rick ist sauer. Ein Fischer zeigt uns auf seiner finnischen Karte dass es dort nie Land gab. Auch mein Handy sagt das selbe, also muss die „Turkart Nordreisa“ falsch sein !
Wir müssten 4km zurück, furten und dann nochmal 4km auf der anderen Seite zur Hütte doch ich will einfach nur noch vor den Ofen. Wir sehen die Hütte schliesslich auf der anderen seite. Der Fischer bietet uns an uns durch den teils hüfthohen Fluss zu lotsen & hat sogar einen Wetsuite der bis zur Brust alles bedeckt für uns. Da ich es vermasselt habe bekommt Rick ihn und ich gehe vor in voller Montur. Der Fischer versteht kein Wort englisch deutet mir aber dass nasse Klamotten am Ofen Schnee trocken sind. Der Fluss ist 60m breit & hat einige Stromschnellen gegen die ich mich lehne doch er ist, durch die Sandbänke einfacher passierbar als erwartet.
Auf der anderen seite sehe ich wie Rick in den Fluss steigt und ich gebe Gas, ich will SMS Feuer und aus den nassen Stiefel raus. Als ich nach einiger Zeit über Geröllfelder an der Hütte ankomme, ist diese versperrt.
Man !
Finnische Hütten sind immer offen und in der Regel Kostenfrei, dafür aber sehr rudimentär, mit Liegepritschen ausgestattet. Rick kommt an und blickt enttäuscht auf das Schloss. Wir essen und verkriechen und im Zelt.

Am nächsten Tag geht es bergauf. Nach 10 Minuten kommen wir an ein Hinweisschild des Nordkalottleden das und zeigt dass 600m von und die offenen Hütten waren. Die Finnen trennen die privaten (vermietbaren) immer (meist nur räumlich) von den offenen (kostenfreien) top !
Wir laufen zu und machen Pause am.
Da wollen wir eigentlich nicht weg so schön warm ist es drinne und der Wind bläst draussen. Wir laufen dann doch bis zur Sarisjärvi Hütte über weite Ebenen auf denen man den „Highway“ gut erkennen kann.
Sarisjärvi war die am wenigsten einladende Hütte. Wir heizen auf und irgendwie können wir beide nicht schlafen. Ich habe Netz und bekomme eine Nachricht von Frederik der mir sein halbes Depot in Kilpisjärvi hinterlassen hat & von Anne die in der Nähe ist und vorschlägt zusammen durch das Dividalen zu laufen.

Ich habe kaum geschlafen. Wirre Träume lassen mich total gerädert aufwache. Für was süsses und einen guten Kaffee würde ich jetzt glatt jemanden im See versenken. Doch wir haben nur miesen Kaffee. 😀
Die 11km bis Kilpisjärvi ziehen sich über Geröllfelder unendlich. Ich komme nicht wirklich in die Gänge und bin heilfroh als wir endlich am Supermarkt sind. Noch bevor ich überhaupt an der Kasse bin ist die erste Tafel Schokolade schon Geschichte. Mein Energieverbrauch geht langsam aber deutlich hoch. Die 5km bis zum Rekaitelyhuset drücken wir auch noch durch. Am Abend gönne ich mir dort einen Burger & ein finnisches Bier. Rick sein Kommentar dazu ist „Fleisch essen ist Mord“.
Es tut auch gut mit meiner Familie zu telefonieren & am meisten bringt mich das Telefonat mit Hansjörg zum Lachen.
Ich wasche meine Wäsche& gehe in die Sauna.
Morgen geht es mit der Fähre über den See & auf die Goldahytta wo ich Anne treffe.
Das Dividalen wird spitze =)

Bilder aufgrund von schlechtem Netz unsortiert hier:

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Ein Gedanke zu “4. Kautokeino – Kilpisjärvi

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